Bei Abenteuerreisenden (inkl. Velo-, Töff- und Trekkingreisenden) und Personen, die sich länger in Tollwut-Endemiegebieten aufhalten werden, sollte vor der Reise eine Tollwut-Impfung durchgeführt werden. Nach einem Tierbiss ist eine Tollwut-Postexpositionsprophylaxe (passive und aktive Immunisierung) immer indiziert, da eine Tollwutinfektion fast immer fatal verläuft. Jeder Tierbiss bedarf eines chirurgischen Assessments inklusive Spülung/Débridement; ein primärer Wundverschluss sollte – wenn möglich – vermieden werden. Eine antibiotische Prophylaxe bei tiefen oder ausgedehnten Tierbissen oder Bissen im Gesicht, an Händen oder Füssen erfolgt primär mit Amoxicillin/Clavulansäure, alternativ mit Clindamycin und Ciproxin. Bei einem Nagetierbiss und der klinischen Trias von Fieber, Exanthem und Arthritis sollte man an ein Rattenbissfieber denken. Bei Affenbissen ist eine Infektion mit dem Herpes-B-Virus möglich, daher sollte eine Prophylaxe mit Valaciclovir begonnen werden.