Die aktuelle Studienlage beweist, dass die mechanische Thrombektomie mit Stent-Retrievern bei Hirnschlagpatienten mit einem proximalen Gefässverschluss in der vorderen Zirkulation heutzutage die Standardtherapie ist. Systemische Thrombolysen und endovaskuläre Thrombektomien sind in vielerlei Hinsicht komplementäre Verfahren. Bei peripheren Gefässverschlüssen im Zeitfenster von 4,5 Stunden scheint die systemische Thrombolyse sehr wirkungsvoll, gleichzeitig ist eine mechanische Thrombektomie hier aufgrund der Gefässkaliber schwieriger und risikoreicher. Proximale grosse Gefässverschlüsse (ICA, MCA) hingegen sollten endovaskulär behandelt werden. Die Rolle der systemischen Thrombolyse bei proximalen Gefässverschlüssen ist derzeit Gegenstand von klinischen Studien. Relevantes Kriterium der Patientenauswahl ist somit der Ort des Gefässverschlusses, der mit MR-Angiografie oder CT-Angiografie vor Initiierung der Therapie dargestellt werden muss. Weiterführende bildgebende Verfahren wie CT- oder MR-Perfusion sind in vielen Fällen hilfreich bei der Entscheidungsfindung, insbesondere die Darstellung des Infarktvolumens mit MRT.