Die Punktprävalenz des chronischen Pruritus liegt bei ca. 13,5% in der Allgemeinbevölkerung und bei 16,8% in der arbeitenden Bevölkerung. Die Inzidenz beträgt ca. 7% im Jahr. Infolge der grossen Variabilität der Ursachen ist eine Klassifikation schwierig. Zwei Ansätze haben sich bewährt: klassifizieren nach neurophysiologischen oder nach klinisch-diagnostischen Symptomen. Eine sorgfältige Anamnese, eine gründliche klinische Untersuchung und umfangreiche Laboranalysen sollten vor der Therapie mögliche Ursachen aufklären. Oberstes Ziel der Therapie ist eine möglichst schnelle Linderung des Pruritus. Die individuelle Anpassung erfolgt stufenweise und ist in Leitlinien beschrieben. Da Pruritus rein subjektiv ist, sind spezifische «Werkzeuge» zur Beurteilung des Therapienutzens entwickelt und durch kontrollierte klinische Studien validiert worden. Man unterscheidet Werkzeuge, die den Pruritus in seiner Intensität erfassen, von solchen, welche die Lebensqualität erfassen.