Bei Patienten mit Verdacht auf Lungenembolie ist eine Risikostratifizierung wichtig, da diese für alle folgenden Therapieentscheide wegweisend ist. Hochrisiko-Patienten mit hämodynamischer Instabilität müssen umgehend identifiziert werden, damit sofort eine systemische thrombolytische Therapie eingeleitet werden kann, wenn keine Kontraindikationen bestehen (Grad 1B). Die kathetertechnische (Grad 2aC) oder chirurgische Embolektomie (Grad 1C) wird bei Hochrisiko-Patienten mit Kontraindikation zur oder bei Versagen der systemischen Thrombolyse empfohlen. Die systemische Thrombolyse soll nicht routinemässig bei fehlender Hochrisikosituation eingesetzt werden (Grad 3B). Die Thrombolyse (Grad 2aB) oder eine katheterunterstützte Thrombolyse (Grad 2bB) kann bei Patienten mit intermediär-hohem Risiko ohne hämodynamische Instabilität erwogen werden, insbesondere wenn es zu einer klinischen Verschlechterung unter alleiniger Antikoagulation kommt.