Ein Kind mit einer unklaren Zytopenie und zusätzlichen Symptomen wie Fieber, Lymphadenopathie oder Hepatosplenomegalie sollte grosszügig und rasch in ein Zentrum überwiesen werden. Die Hyperleukozytose, das Tumorlyse-Syndrom und der Mediastinaltumor sind lebensbedrohliche Komplikationen in der initialen Abklärungs- und Therapiephase. Die Überlebensrate liegt bei über 80% bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) und bei 60% bei der akuten myeloischen Leukämie (AML). Hierbei sind das frühe Therapieansprechen und die Zytogenetik der Blasten prognostisch entscheidend – bei der ALL zusätzlich das Alter, die Leukozytenzahl und der Immunphänotyp. Langzeitüberlebende nach einer kindlichen Leukämie haben ein deutlich erhöhtes Risiko für neuropsychologische, endokrinologische, metabolische und kardiale Spätfolgen sowie Zweittumoren.