Die Immunthrombopenie (ITP) ist eine autoimmune Erkrankung, die gehäuft im Kindes- und Jugendalter wie auch bei über 60-Jährigen beobachtet werden kann. Es handelt sich um eine Ausschlussdiagnose. Gerade sehr tiefe Thrombozytenwerte gehen mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität einher. Eine Therapie wird daher bei Thrombozytenwerten <30 G/l (bei Blutungen oder Blutungsrisiko [z.B. bei Patienten unter Aspirin®] auch bei höheren Werten) oder bei raschem Abfall der Thrombozyten empfohlen. Vor spezifischen Massnahmen sollten Medikamente, die die Gerinnung beeinflussen, abgesetzt werden (z.B. NSAR). Bei neu diagnostizierter ITP im Erwachsenenalter ohne sekundäre Ursachen und ohne schwere Blutung steht eine Erstlinientherapie mit Steroiden im Vordergrund. Immunglobuline kommen vor allem bei sehr tiefen Thrombozytenwerten und/oder signifikanten Blutungen zur Anwendung. Sie haben aber nur einen kurzzeitigen Effekt. Thrombozyten sollten lediglich in Ausnahmefällen bei lebensbedrohlichen Blutungen zum Einsatz kommen. In der Zweitlinie erfolgt die Behandlung individuell. Die Optionen reichen von Splenektomie über Rituximab, das in dieser Indikation keine Zulassung in der Schweiz hat, bis hin zu den Thrombopoietin-Agonisten Eltrombopag und Romiplostim.