Das Alter ist keine Kontraindikation gegen einen urologischen Eingriff. Bei gebrechlichen alten Patientinnen und Patienten empfiehlt sich das gemeinsame Management zwischen Urologen, Anästhesisten und Geriatern. Bei Patienten mit Nierenzellkarzinom, die nicht operabel sind, kann entweder kontrolliert zugewartet werden oder bei Symptomen (Schmerzen, Blutung) der Tumor embolisiert oder mittels Radiofrequenzablation behandelt werden. Bei benigner Prostatahyperplasie kann eine bipolare TUR-P oder eine Laservaporisation auch bei Hochbetagten in Spinalanästhesie durchgeführt werden. Beim klinisch lokalisierten Prostatakarzinom (T1–2 N0 M0, PSA <50 ng/ml) sollte bei über 75-jährigen Patienten weder eine radikale Prostatektomie noch eine Androgendeprivationstherapie durchgeführt werden. Beim muskelinvasiven Harnblasenkarzinom ist die radikale Zystektomie nach umfassender geriatrischer Abklärung auch beim alten Patienten anzustreben.