Mit Einführung des DSM-5 und der damit einhergehenden Ausweitung der Einschlusskriterien kommt der differenzierten klinischen Diagnostik eine noch grössere Bedeutung zu. Dies vor dem Hintergrund von einerseits fehlenden Biomarkern und andererseits psychometrischen Instrumenten, die an das veränderte Diagnosemanual noch nicht angepasst sind. Abzuwarten bleibt, ob die bis anhin im Vergleich zu anderen psychischen Störungen gute Übereinstimmung bei der Diagnosestellung (Interrater-Reliabilität Kappa 0,61) auch unter diesen Bedingungen aufrechterhalten werden kann [1]. Im Vergleich hierzu haben sich die therapeutischen Möglichkeiten in den letzten Jahren nur wenig verändert. Bezogen auf die Schweiz wurde zum 1. Oktober 2015 Atomoxetin® die Zulassung für die Behandlung einer seit dem Kindesalter fortbestehenden ADHS als Mittel der zweiten Wahl erteilt. Konsens besteht weiterhin hinsichtlich der Notwendigkeit eines multimodalen Vorgehens (Kombination aus psychopharmakologischen und psychotherapeutischen Interventionen).