Die Inzidenz von weissem Hautkrebs ist bei HIV-Infizierten drei- bis fünfmal erhöht. Plattenepithel- und Basalzellkarzinome treten bei HIV-Infizierten in jüngeren Jahren auf, führen häufiger zu Rezidiven und häufiger zum Tod. Das Melanom hat ebenfalls eine leicht erhöhte Inzidenz bei HIV-Infizierten. Überdies besteht gegenüber der Normalbevölkerung eine deutlich schlechtere Prognose. Während unter HAART Kaposi-Sarkome, Non-Hodgkin-Lymphome und Zervixkarzinome deutlich seltener auftreten, ist die Inzidenz für die meisten nicht-AIDS-definierenden Krebsarten gestiegen. Eine starke Zunahme unter HAART verzeichnen neben dem Leberkrebs vor allem das Hodgkin-Lymphom und das Analkarzinom. Auch der weisse Hautkrebs und das Melanom zeigen eine – wenn auch schwächere – Zunahme. Ein Grund, weshalb viele Tumoren im Verlauf der HAART zu- und nicht abnehmen, könnte darin liegen, dass HIV-Patienten häufig jung diagnostiziert werden, mit HAART länger leben und in die höhere Risikogruppe für Tumorerkrankungen «hineinwachsen».