Der Impfentscheid fällt früh – oft bevor wir Haus- und Kinderärzte überhaupt eine Funktion in der Familie haben. Wichtig ist, dass bereits in den Geburtsvorbereitungen eine positive Einstellung zum Impfen vermittelt wird. Auch der Frauenarzt kann zu einem positiven Impfentscheid beitragen, ebenso wie eine pränatale Konsultation. Bei impfkritischen Eltern müssen wir erfragen, woher ihre Informationen stammen, damit wir gezielt Gegenargumente liefern und so Aufklärung leisten können. Wir müssen das paramedizinische Umfeld kennen, um zu wissen, wer welche Position bei der Gesundheitsversorgung von
Kind und Familie einnimmt. Wir müssen akzeptieren, dass die elterliche Peer-Group beim Impfentscheid eine wesentliche Rolle spielen kann. Impfen ist oft mit Ängsten verbunden. Hier darf man die Augen nicht verschliessen, sondern muss diskutieren und Befürchtungen ausräumen. Manchmal können ein späterer Impfbeginn oder eine Teilimpfung vereinbart werden. Impfen kann mit Unannehmlichkeiten verbunden sein. Auch Nichtimpfen muss eine Konsequenz haben.