Mit zunehmendem Alter steigt der systolische Blutdruck kontinuierlich, wohingegen der diastolische Blutdruck bis zur sechsten Lebensdekade ansteigt und danach wieder abfällt. Im Alter tritt also ganz überwiegend eine isolierte systolische Hypertonie auf. Generell ist eine antihypertensive Therapie bei älteren Patienten aufgrund der Evidenzlage gerechtfertigt. Insbesondere in dieser Population ist die Entscheidung für oder gegen eine antihypertensive Therapie aber immer im medizinischen Gesamtkontext zu treffen. Auch bei älteren Patienten stellen Lebensstil-Modifikationen die Grundlage der antihypertensiven Therapie dar. Gewichtsreduktion ist allerdings nicht in jedem Fall ratsam, da ein Muskelabbau im höheren Alter häufig nachteilige Folgen hat und oft nicht mehr rückgängig zu machen ist. Am besten untersucht bei isolierter systolischer Hypertonie sind Diuretika und Kalzium-Antagonisten. Nichtsdestotrotz sollte sich die Wahl der medikamentösen Therapie primär an bestehenden Komorbiditäten orientieren. Grundsätzlich gilt: «Start low, go slow!»