Was in der somatischen Medizin selbstverständlicher Standard ist – Leitlinien-basierte Behandlungsempfehlungen für spezifische Erkrankungen – ist in der Schweizer Psychiatrie relativ neu. Obwohl sehr gute Evidenz-basierte Algorithmen für die meisten psychischen Erkrankungen existieren und international in der klinischen Praxis etabliert sind, hat die Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP) [1] erst 2010 die ersten Behandlungsempfehlungen, diejenigen für die somatische Behandlung der unipolaren Depression, in Auftrag gegeben und veröffentlicht [2].