Die Anwendung von Multigen-Tests ist aktuell auf die adjuvante Situation beim HER2-negativen luminalen Mammakarzinom beschränkt und erlaubt reproduzierbare Voraussagen des Rückfallrisikos. Die Tests werden in absehbarer Zeit zu weniger Chemotherapien führen. Unnötige adjuvante Chemotherapien können aber bereits bei konsequenter Anwendung der aktuellen St. Gallen-Kriterien oder ESMO-Guidelines vermieden werden. Prospektive Studien unter Einbezug des OncotypeDX und MammaPrint werden in den nächsten Jahren vorliegen, testen aber diese Verfahren gegenüber den bisherigen Tools nicht wie gewünscht. Molekulare Testverfahren sollten für die Zulassung resp. die Kostenübernahme den gleichen Kriterien und Ansprüchen unterworfen werden wie Medikamente. Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen verpflichtet zu kritischer Anwendung ohne Extrapolationen auf nicht getestete Situationen: Bei Frauen mit niedrigem Risiko oder klaren Kontraindikationen für eine Chemotherapie soll darauf verzichtet werden.