Die prophylaktische Mastektomie reduziert das Mammakarzinomrisiko bei einer gesunden BRCA-Mutationsträgerin um mehr als 95%. Die intensivierte Vorsorge ist jedoch eine gute Alternative zum operativen Eingriff. Für eine erkrankte Mutationsträgerin ist die brusterhaltende Therapie nach aktueller Datenlage ausreichend. Die Mastektomie zeigte bislang keinen Überlebensvorteil. Fest steht aber: Das Risiko eines kontralateralen Rezidivs ist bei Vorliegen einer BRCA-Mutation deutlich erhöht. Eine kontralaterale bzw. beidseitige Mastektomie ist mit der Patientin deshalb zu diskutieren. In der Entscheidung sollten Alter bei Erstdiagnose sowie das betroffene Gen eine Rolle spielen. Eine prophylaktische Mastektomie bei Hochrisikosituation ohne Mutationsnachweis ist nicht indiziert. Wichtigste Voraussetzung für das ärztliche Handeln bleibt in jedem Fall eine interdisziplinäre, ausführliche und individuelle Beratung der Patientin.