Lange galt die Trikuspidalklappe als «vergessene Klappe». 2025 ist davon nichts mehr übrig. Innerhalb weniger Jahre hat sich ein eigenständiges, evidenzbasiertes Feld entwickelt, in dem transkatheterbasierte Verfahren die chirurgisch und medikamentös oft unbefriedigende Versorgung schwerer Trikuspidalinsuffizienz (TR) ergänzen – und in ausgewählten Situationen übertreffen. Zwei Säulen prägen die aktuelle Praxis: die transkatheterale edge-to-edge-Reparatur (T-TEER) und die orthotope transkatheterale Trikuspidalklappen-Prothese (TTVR). Randomisierte Studien zeigen für beide Strategien klinisch relevante Verbesserungen gegenüber leitliniengerechter medikamentöser Therapie; zugleich markieren regulatorische Entscheidungen – die FDA-Zulassungen von TriClip (T-TEER) und EVOQUE (TTVR) – einen Paradigmenwechsel von der individuellen «Compassionate-Use»-Lösung zur standardisierbaren Routine. 2025 legen aktualisierte Leitlinien den Grundrahmen, innerhalb dessen Patientenselektion, Bildgebung, prozedurale Strategie und Nachsorge zusammenfinden.
Autoren
- Amina Nemmour
- Tanja Schliebe
Publikation
- CARDIOVASC
Related Topics
Dir könnte auch gefallen
- Von der späten Restklappe zur eigenständigen Therapie
Trikuspidal-Interventionen 2025
- Gehirngesundheit
Neues vom Swiss Brain Health Plan (SBHP) 2023–2033
- Friedreich-Ataxie
Behandlungsmöglichkeiten haben sich verbessert
- Prävention im Fokus
Darmkrebsvorsorge – ein Update
- Late-Breaking Science
Antithrombotika & Rhythmus
- Prostatakrebs
Diagnose ohne Drama – ESMO 2025 im Zeichen der differenzierten Patientenführung
- Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV)
Bestmögliche Serotypen-Abdeckung in jeweiliger Altersgruppe
- Psoriasis: in Entzündungskaskade eingreifen