Die Methode «No Poo» (kurz für «No Shampoo») besteht darin, die Haare nicht mehr mit Shampoo, sondern mit Alternativen wie Haarwaschseife, Lavaerde, Backpulver, Essigspülungen oder Wasser zu reinigen. Daraus sollen sich zahlreiche Vorteile für Haar und Umwelt ergeben. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dieser Ansatz mehr als fragwürdig. Zum einen sind Shampoos heutzutage High-Tech-Produkte mit 10–30 Rezepturbestandteilen und teils mehrjähriger Entwicklungszeit. Von den Laboratorien der kosmetischen Industrie sind ferner längst objektive Messmethoden zur Überprüfung der Wirksamkeit entwickelt worden. Zum anderen verfolgt die Shampoo-Behandlung konkrete Ziele, nämlich die Entfernung von Talg und Schmutz (und dadurch auch die Reduktion der Keimzahl auf der Kopfhaut). Der entfernte Talg wird durch pflegende Zusatzstoffe im Shampoo ersetzt. Die aktuelle Propaganda von Sulfat-, Paraben- und Silikon-freien Shampoos entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Die umweltbezogene Produktesicherheit kosmetischer Präparate garantiert das Gesetz.