Wiederkehrende Harnwegsinfektionen (HWI) gehören zu den häufigsten und belastendsten Krankheitsbildern in der Hausarztpraxis. In der Schweiz entfallen 28 % aller Antibiotikaverschreibungen von Hausärztinnen und Hausärzten auf HWIs, wobei 20 % davon nicht leitlinienkonform sind – ein direkter Treiber für die zunehmende Antibiotikaresistenz.1 Trotz aktualisierter Empfehlungen werden in der ambulanten Versorgung 14 % der unkomplizierten HWIs weiterhin mit Fluorchinolonen behandelt, obwohl deren Risiko für Resistenzen und Nebenwirkungen gut dokumentiert ist.2 Dieser Trend trägt zu einer der grössten globalen Herausforderungen im Gesundheitswesen bei, wobei sich die routinemässige Antibiotikagabe kaum durch die Angst vor einer Pyelonephritis rechtfertigen lässt, da diese mit etwa 1 % nur sehr selten auftritt.3
Dir könnte auch gefallen
- Lungenkrebs mit EGFR-Mutation
Neue Perspektiven in der Erstlinientherapie
- Schlafstörung
Schlafmedizin im Wandel: Neue Ziele und eine Neubewertung alter Hypnotika
- Ginkgo-biloba-Extrakt im Alzheimer-Mausmodell
Effekte auf krankheitsassoziierte Mikroglia-Subpopulationen
- «Patients W.A.I.T Indicator»
Zugang zu Medikamenten – wie schneidet die Schweiz im europaweiten Vergleich ab?
- Adhärenz bei schwerem oder schlecht kontrolliertem Asthma
Digitales Monitoring mit Potenzial für höhere Therapietreue
- Morbus Crohn und Depressionen
Erhebliche psychische Belastung für CD-Patienten
- Epilepsie
Cannabidiol bei therapierefraktären Epilepsiesyndromen
- Magenkrebs und Helicobacter pylori