Bei der Betreuung von Drogenabhängigen mit somatischen Erkrankungen geht es häufig um die Frage, welche medizinische Fachperson welche Aufgaben übernehmen soll. Prinzipiell lautet die Antwort: Jeder macht, was er kann. Der Allgemeinmediziner hat jedoch eine ganz zentrale Rolle, da die Patienten Terminvereinbarungen mit Spezialisten häufig nicht einhalten und vorgesehen Prozedere dadurch nicht durchgeführt werden können. Wenn möglich sollte eine zentrale Bezugsperson vorhanden sein, die sich um alles kümmert. Wichtiger als die Diagnose selbst ist oft der klinische Verlauf. Das Erkennen von «red flags» und eine umsichtige Watchful-Waiting-Strategie sind hierbei von zentraler Bedeutung. Vorsicht und Zurückhaltung beim Opiatentzug: Fehlende Toleranz und Schlaf führen bei Rückfall rasch zum Tod.